In der aktuellen Ausgabe der "unterwasser" wurde über den Hollis Explorer eSCR berichtet. Der Reporter Alexander Kassler besuchte bei uns den Kurs, wurde in das Gerät eingewiesen und wir waren gemeinsam im Wasser.
Was er zum Hollis Explorer zu sagen hat, lest bitte hier.
Hier ein kleiner Auszug:
Der Kreisel Für Sporttaucher
Wer den absoluten Tauchspaß sucht, nicht tiefer als 40 Meter abtauchen will und ein paar Euro übrig hat, der sollte sich den Explorer von Hollis ganz genau anschauen.
Für uns ist er eine der Top-Innovationen der letzten Jahre aus den USA.
Text und Fotos: Alexander Kaßler
Es macht Spaß, ist kinderleicht und hat mit technischem Tauchen so viel zu tun wie Chuck Norris mit Ballett – nämlich gar nichts. Die Rede ist vom Tauchen mit dem Hollis Explorer-Kreislaufgerät. Konkurrenten, wie Poseidon mit dem MK VI, waren in der Vergangenheit schon nah dran am optimalen Kreisel für Sporttaucher, Hollis scheint ihn zu haben. Wir haben uns den Explorer näher angeschaut und gleich noch ein paar Schulungstauchgänge mit dem amerikanischen »Easy-Kreisel« gemacht. Wie bei jedem Kreislaufgerät ratsam, sollte man sich vor, spätestens dann aber nach dem Kauf auf den »Maschinen« ausbilden lassen. Solch eine Schulungsphase, die aus etwas Theorie und ganz viel Praxis besteht, ist nötig, um sicher zu tauchen, die Grenzen und Eigenheiten des Gerätes kennenzulernen und natürlich, um zu erfahren, aus welchen Komponenten es besteht. Zwar gibt es hier auch Bedienungsanleitungen, aber die können bekanntermaßen keine Erfahrungswerte vermitteln. Daher haben auch wir uns von jemand ausbilden und einweisen lassen, der den Explorer schon in- und auswendig kennt. Falko Höltzer, unser Ausbilder, ist User und Ausbilder für fast alle auf dem Markt befindlichen Kreislaufgeräte. Er ist der Meinung, »dass der Explorer sicher kein Tauchgerät für Urlaubstaucher ist, die nur fünf Tauchgänge im Jahr machen. Er ist die perfekte Maschine für ambitionierte Sporttaucher und der ideale Einstieg ins Rebreather Tauchen.«
Aufbau
Auf den ersten Blick sieht man mit dem Explorer aus wie ein Star-Trooper aus »Krieg der Sterne«. Das geschulte Taucherauge erkennt dann die Ähnlichkeit mit dem schon in die Jahre gekommenen Dräger DolphinKreisel. Tatsächlich besteht der Explorer aus einer Trageschale, die mit einem Wing und einer Alu-Backplate verbunden ist und einem Kunststoffdeckel, der in weiß oder schwarz zu haben ist. Beim Harness handelt es sich um einfaches Modell, das mit genügend DRingen für die Mitnahme einer Stageflasche und einem Schrittgurt ausgestattet ist. Die Gegenlungen sind rückseitig im »Kanister« verbaut, wobei der Ein- und Ausatembeutel übereinander liegen und eine Kapazität von 4,5 Liter haben. Schaut man sich den Explorer genauer an, so lässt er sich als elektronisch geregelter, halbgeschlossener Rebreather einordnen (eSCR). Allerdings ist er dann doch kein richtiger halbgeschlossener Rebreather. Statt der konstanten Gaseinspeisung, wie bei SCRs üblich, erfolgt die Einspeisung bedarfsgesteuert über die Elektronik. Beim Atemgas erlaubt der Explorer Nitrox-Mixturen mit 32 bis 40 Prozent Sauerstoff-Anteil, wobei hier eine Toleranz von +/-5 Prozent drin ist. Die Analyse des Gases übernimmt das Gerät während des Pre-Dive-Checks selbst. Drei Sauerstoff-Sensoren überwachen das Atemgas und sorgen bei Bedarf dafür, dass über ein Magnetventil Nitrox aus einer 5-LiterStahl oder alternativ 40-cuft-Aluflasche eingespeist wird. Der Explorer arbeitet nicht wie andere Kreisel mit einem festen Setpoint. Er speist so viel Nitrox in den Kreislauf, dass man stets den optimalen Mix bekommt, um nicht in die Deko zu geraten. Er versucht, mit den vorhandenen Ressourcen den Taucher so lange wie möglich in Nullzeit im Wasser zu lassen. Das ausgeatmete CO2 wird im selbstfüllbaren Kalkbehälter (1,5 kg Kapazität) gebunden. Der Kalk reicht je nach »Belastung« (Wassertemperatur, Atemzyklen usw.) für zwei Stunden Tauchzeit. Um genau zu wissen, wie gesättigt der Kalk bereits ist, bietet Hollis die Möglichkeit, einen CO2-Sensor einzusetzen. Der kostet 500 Euro extra, hält ungefähr zehn Jahre, misst den exakten CO2- Gehalt im Kreislauf, bringt mehr Sicherheit. Am Mundstück wurde ein angenehm leichtes Bail-Out-Valve (Lungenautomat) verbaut. So muss lediglich der Schieber geöffnet werden, um »offen« zu tauchen. Diese zweite Stufe ist mit dem Gastank des Explorers verbunden. Zusätzlich findet man am Mundstück auch noch ein LED-Display, welches bei Problemen rot leuchtet oder sich durch Vibration bemerkbar macht. Die Hauptinformationsund Kontroll-Quelle ist der Tauchcomputer. Dessen Basis ist ein VR-Tauchcomputer, der mit einer angepassten Software von Hollis ausgestattet wurde. In der Praxis Ist die Einheit fertig montiert, folgt der Pre-Dive-Check. Geübt dauert dieser nur fünf Minuten, bis man anhand des Tauchcomputers durch die verschiedenen Kontrollen durch ist (ohne Kalibrierung der O2- und CO2-Sensoren). Darin enthalten sind bereits der Über- und Unterdruck-Test sowie die einminütige Atemsequenz. Durch die klaren (allerdings derzeit nur in Englisch verfügbaren) Anordnungen des Rechners kann man nichts falsch machen oder vergessen. Ist der Pre-Dive-Check getan, so bleiben dem Taucher zwei Stunden, um abzutauchen. Wird nicht innerhalb dieser zwei Stunden getaucht, muss der Check erneut durchgeführt werden. Die Bedienung des Rechners ist kinderleicht. Mit den zwei Drucktasten wird entweder bestätigt oder schrittweise durch das sich selbsterklärende Menü gegangen.
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